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Der Martinstag und Sankt Kathrein


„Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, es trug ihn fort geschwind,
im Schnee, da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
O, helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittere Frost mein Tod.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt,
den warmen Mantel unverweilt.“

Mit diesem Lied, wird der Kern der Martinslegende zum Ausdruck gebracht, wenn die Kinder am 11. November, dem Martinstag, mit ihren Laternen singend durch die dunklen Straßen ziehen. Bereits die frühen Christen begingen diesen Tag mit Lichterprozessionen.

Der Hl. Martin war ein römischer Soldat, anfangs des 4. Jahrhunderts vor Christus geboren. Er soll, der Legende nach, für einen hungernden und frierenden Bettler mit dem Schwert seinen Mantel geteilt haben. Dadurch ist er zum großen Vorbild für das Teilen geworden. Die Künstler aller Epochen haben ihn meist auf diese Weise dargestellt, aber auch mit einer Gans an seiner Seite, denn der spätere Bischof von Tours soll sich einmal in einem Gänsestall versteckt haben, wurde aber vom Geschnatter des Federviehs verraten. Deshalb landen die Gänse an diesem Tag reihenweise im Bratrohr.

Vierzehn Tage später, am 25. November ist der Namenstag der Hl. Katharina. Früher war das der Festtag für alle „Kathein“, aber auch der Habtag, also der Stichtag für die Liabsleit, die nach einer festen Beziehung trachten. So hieß es : „Heit is Kathrei - hod a jeda de Sei (Seinige)“

Der Kathreinstag war aber auch der letzte Tag des Jahres, an dem noch getanzt werden durfte. „Kathrei, stellt an Tanz ei“, denn danach sagt sich die staade Zeit an. Leider hält sich heute niemand mehr daran.

Veröffentlicht in Kultur & Brauchtum am 09. November 2022