Header Bild
Home > Tipps & Tricks > Garten > Fruchtausdünnung beim Obst

Fruchtausdünnung beim Obst


Jeder Obstbaum kann mit seiner Blattmenge eine bestimmte Zahl an Früchten ernähren. Sind es mehr Früchte, bleiben sie klein und leiden beim Aroma; sind es weniger Früchte, werden sie meist übergroß. Die goldene Mitte ist gefragt. Deshalb reduzieren wir nach Möglichkeit den Fruchtbehang in zu guten Jahren. – Bei großkronigen Obstbäumen ist es freilich aussichtslos, bei den kleineren Spindeln und bei Spalieren geht es gut.

Stellen wir uns jetzt vor, wie viel Platz die reife Frucht in einigen Wochen/Monaten braucht. Fast immer hängen zu viele Früchte drauf! Das merkt auch der Baum und wirft einen Teil ab, meist aber viel zu wenig (Junifruchtfall). Bei Apfel und Birne bleiben pro Blütenbüschel nur die größte ODER 2 kleinere Früchte stehen. Bei Zwetschgen verbleiben 40 Stück pro laufenden Meter (50 bei kleinfruchtigen Sorten); bei Mirabellen dürfen es bis zu 80 Stück sein. Auch Aprikosen und Pfirsiche sollten ausgedünnt werden – 25 Stück pro laufenden Meter bei Aprikosen, noch weniger bei den größeren Pfirsichen.

Entfernt werden kleingebliebene, im Schatten hängende und beschädigte Früchte, auch solche an zu schwachen Zweigen. Die Fruchtausdünnung reduziert auch Ertragsschwankungen zwischen den Jahren, die sogenannte Alternanz. 

Mutig sein und ausprobieren, es funktioniert! – Keine Angst, der Junifruchtfall findet dann nicht mehr statt.

Achtung! Die Fruchtausdünnung muss bei Zwetschge, Aprikose und Pfirsich bis Mitte Mai erfolgt sein; bei Apfel und Birne bis Anfang Juni.


Veröffentlicht in Garten am 12. Mai 2022